Aktuelles aus dem Familientherapeutischen Zentrum

Erhalten Sie Einblicke in unseren klinischen Alltag, geplante Veranstaltungen, laufende Projekte und spannende Kooperationen, welche die Arbeit im FaTZ prägen und bereichern.

Transgenerationale Weitergabe von Traumata: Wie kann es gut weitergehen? Familiendynamiken und ihre Lösung

FaTZ-Symposium

Das FaTZ veranstaltete im Martin-Luther-Haus in Neckargemünd ein erfolgreiches Symposium, das die transgenerationale Weitergabe von Trauma in den Fokus nahm.

Im Rahmen von fünf Fachvorträgen erhielt das anwesende Fachpublikum detaillierte Einblicke, welche Therapiebausteine im Kontext der Behandlung traumatischer Erfahrungen und deren Weitergabe im familiären Kontext sinnvoll sind und wie diese im FaTZ in die Therapie integriert werden.

Wie differenziert und ausgereift die therapeutische Arbeit des FaTZ-Teams ist, erfuhren die Teilnehmenden vom multiprofessionellen Team, das die Therapiebausteine in Vorträgen und an Thementischen bei einem „Markt der Möglichkeiten“ vorstellte.

Das FaTZ / Living Museum in Kooperation mit Gloria Gloriette Kamera Kinos in Heidelberg

Fulminante NIKI (DE SAINT PHALLE) Sondervorstellung

Ausverkauft war die Sondervorstellung am Montag, 03.11., im Gloria Kino in Heidelberg. Mit NIKI wurde ein mutiger und sehr besonderer Film gezeigt, der zur Living Museum Bewegung und zum neuen Living Museum Neckargemünd mit seiner revolutionären Sprengkraft und zum besonderen Konzept des FaTZ Neckargemünd hervorragend passt.

Dem Empfang der zahlreich erschienenen Gäste mit Sekt-Buffett und der Begrüßung durch Jutta Freimuth, Chefin der Gloria Gloriette Kamera Kinos in Heidelberg, folgte eine instruktive Einführung durch Dr. Rieke Oelkers-Ax, Chefärztin des FaTZ, bevor die eigens für die Veranstaltung aus der Schweiz angereiste Dr. Rose Ehemann, Präsidentin Living Museum Schweiz Verein, Leiterin Living Museum Wil, Psychiatrie St. Gallen Nord und Stiftung Heimstätten Wil, einen interessanten und das anwesende Publikum begeisternden, sehr lebendigen Überblick über die Living Museum Bewegung gab: Die Intention sei gewesen und sei nach wie vor die Lösung eines großen gesellschaftlichen Problems: die Bemühungen, Menschen mit schweren Langzeiterkrankungen sinnhaft in die Gesellschaft zu inkludieren, seien weltweit mehrheitlich gescheitert. Es gebe zu wenige Anschlusslösungen nach stationären Aufenthalten, z.B. Arbeitsplätze, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Die Entstehung des Drehtürsyndroms, also wiederkehrende stationäre Aufenthalte in einer Klinik, sei darauf zurückzuführen.

Ehemann: „Vor 35 Jahren fand THE LIVING MUSEUM in New York ein erfolgreiches Modell, um das Problem anzugehen. Das Living Museum ist ein Ort der Wärme, in welchem Betroffene in einer familienähnlichen Community Kunst schaffen und ausstellen. An diesem Ort werden sie akzeptiert und wertgeschätzt. Aufgrund der psychischen Grenzerfahrungen, die Betroffene erleben, haben sie ein enormes Potential und ungenutzte kreative Energien für die Schaffung von Kunst, wenn sie die Möglichkeit bekommen, sich im Living Museum zu entfalten und eine künstlerische Ausbildung zu erhalten.“ Ziel sei die Identitätsveränderung vom Menschen mit psychischen Erkrankungen zur Künstlerin bzw. zum Künstler. Davon, dass der Film NIKI dazu hervorragend ausgewählt war und passte, Danke an Jutta Freimuth und Tillmann Steinhilber für die Unterstützung!, war dem interessierten Publikum spätestens beim Abspann des anschließend gezeigten Films klar.

Davon, dass der Film besonders ist, weil eben nicht das Werk im Mittelpunkt steht, sondern die Psyche der Hauptfigur, für die Kunst vor allem als Verarbeitung von Missbrauchserfahrungen dient, konnte sich das Publikum direkt überzeugen.. „Der Film zeigte einen völlig neuen Blick auf die Künstlerin.“ und „Man hätte nicht gedacht, dass es klappt, einen Film zu machen, ohne ihre Kunst zu zeigen.“ äußerten sich einige Gäste spontan.

Im anschließenden Gespräch zwischen zunächst Ehemann und Oelkers-Ax, sodann auch unter lebhafter Beteiligung des selbst nach einer kurzen Unterbrechung weiter anwesenden und sehr interessierten Publikums wurde klar, dass Kunst als Katalysator dienen kann, der nicht nur das Individuum verändert, sondern auch den Raum, die Community und letztendlich die Gesellschaft und Welt insgesamt beeinflusst. Kunst hat stabilisierende Effekte auf die Betroffenen.

Ehemann: „Sie eignen sich diesen Ort in gewisser Weise an, unterstützen sich gegenseitig und lernen voneinander, was ihnen in Wechselwirkung Recovery ermöglicht. Bei dem gravierenden Fachpersonen-Mangel in der Psychiatrie, der sich künftig noch verstärken wird, bietet das Living Museum eine Möglichkeit, dieses Problem abzufedern.“

Fragen auch zum LIVING MUSEUM FaTZ NECKARGEMÜND wurden ausführlich beantwortet. Oelkers-Ax: „Das LIVING MUSEUM FaTZ NECKARGEMÜND hat seinen Platz in Neckargemünd in unmittelbarer Nähe des FaTZ gefunden. Menschen können sich im LIVING MUSEUM frei und selbstbestimmt bewegen und autonom ihren Tätigkeiten nachgehen. Sie übernehmen Verantwortung für sich und ihre Umgebung im LIVING MUSEUM. Sie eignen sich diesen Ort an, entwickeln sich darin und alle können partizipieren.“ Auf weitere Frage. „Im LIVING MUSEUM FaTZ NECKARGEMÜND herrscht Freiheit von Konventionen, jede Stimme zählt und alle sind eingeschlossen in den Prozess.“ Und schließlich: „Es geht in seinen Ansätzen und Methoden über die traditionelle Kunsttherapie hinaus und seine umfassende therapeutische Wirkung wird anhand von langjährigen praktischen Erfahrungen bestätigt. Nicht die Bekämpfung von Symptomen steht im Vordergrund, sondern die Förderung authentischer Kunst, die von Menschen mit psychischen Erkrankungen geschaffen wird.“

Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung, die wiederholt werden sollte.

Offenes Atelier im Living Museum FaTZ Neckargemünd

Living Museum-Veranstaltung

Offenes Atelier

Im Rahmen unseres Living Museums FaTZ Neckargemünd bieten wir regelmäßig „Offenes Atelier“ an: Wir öffnen unser Atelier, alle sind willkommen und können kreative Materialien ausprobieren, ihren Impulsen folgen oder einfach nur vorbeikommen. Das „Offene Atelier“ findet jeden Montag von 16:00-19:00 Uhr im Nebengebäude des FaTZ (rechts von der Einfahrt) Neckargemünd statt. Eine kurze Voranmeldung ist erwünscht!

Beitrag der RNZ-Eberbach, 15.11.2025

Bauwagen des Waldkindergartens wird an das FaTZ verkauft

Der Bauwagen des Waldkindergartens am Arboretum wird vom Familientherapeutischen Zentrum für die Waldkita gekauft!

Verbändeübergreifende Fachtagung 3.0

Und wer fragt mich? Kinder aus psychisch und suchtbelasteten Familien

Am 16. und 17. April 2026 findet in Heidelberg die dritte verbändeübergreifende Fachtagung „Und wer fragt mich? Unterstützung für Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern gestalten 3.0“ statt.

Im Mittelpunkt stehen diesmal Finanzierungs- und Fachfragen rund um SGB-übergreifende, komplexe Gemeinschaftsleistungen – ein Thema, das für die oft vielschichtige Bedarfslage von Kindern psychisch- und suchterkrankter Eltern von zentraler Bedeutung ist. Die interdisziplinäre Fachtagung diskutiert die damit verbundenen Herausforderungen und Lösungswege aus der Perspektive von Forschung, Fachpraxis, Politik und betroffenen Familien.

Freuen Sie sich auf spannende Keynotes, praxisnahe Workshops und Podiumsdiskussionen mit Vertreter*innen der genannten Bereiche.

Ab Oktober finden Sie unter dem Link das Programm und die Anmeldung. Wir freuen uns schon jetzt auf den Austausch in Präsenz!

Neue Podcastfolge online

Psychiatrie ganz anders: für Kinder und Eltern! – Ein Interview mit Dr. Rieke Oelkers-Ax

In der aktuellen Folge des Systemischen Psychotherapie-Podcasts „Nicht wahr, aber nutzbar“ von Enno Hermans und Sebastian Baumann ist Dr. Rieke Oelkers-Ax, Leitung des Familientherapeutischen Zentrums Neckargemünd, zu Gast und spricht über neue, alltagsnahe und beziehungsorientierte Wege in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Worüber wird gesprochen?
In der psychiatrischen Versorgung von Erwachsenen spielt die Familie oft eine sehr untergeordnete Rolle. Leider auch, wenn die erwachsenen Patient:innen selbst Eltern sind und die Kinder nur unzureichend im Blick sind. Das war auch schon vor mehr als zehn Jahren so und führte bei unserem heutigen Gast, Dr. Rieke Oelkers-Ax, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie zu einer Vision. Eine echte familientherapeutische Versorgung in einer Tagesklinik für Psychiatrie, bei der Eltern und Kinder gleichermaßen im Blick sind. Das Ergebnis ist beeindruckend, denn das so entstandene Familentherapeutische Zentrum (FATZ) in Neckargemünd bei Heidelberg konnte kürzlich schon 10-jähriges Jubiläum feiern. Rieke Oelkers-Ax ist zudem aber auch berufspolitisch für die Ideen einer familienpsychiatrischen Versorgung aktiv und nicht zuletzt auch Forscherin und hat die systemische Welt sehr bereichert. Enno und Sebastian sind in dieser Folge über all diese Themen im Gespräch und überlegen gemeinsam, wie es gelingen kann, mehr systemische Ideen in die psychiatrische Versorgung zu bringen.

Ein inspirierendes Gespräch für alle, die sich für kindgerechte, systemische und familienorientierte Perspektiven in der therapeutischen Arbeit interessieren.

Newsfeed

In unserem Newsfeed informieren wir Sie fortlaufend über relevante Beiträge und Neuigkeiten aus unserer Tagesklinik. Hier teilen wir wertvolle Einblicke, Fachartikel und Entwicklungen aus unserer Praxis. Über die Verknüpfung mit unserem LinkedIn-Profil bleiben Sie stets informiert – folgen Sie uns gerne, um keine Einblicke und Entwicklungen zu verpassen.

10 Jahre FaTZ

Ein Jahrzehnt des Miteinanders, des Verstehens und des Wachsens – das Familientherapeutische Zentrum Neckargemünd feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr möchten wir die Gelegenheit nutzen, diesen bedeutenden Meilenstein mit Ihnen zu teilen und zu feiern. Im Laufe des Jahres erwarten Sie eine Vielzahl an Veranstaltungen, zu denen Sie herzlich einladen sind.

Weitere Veranstaltungen

Digitale Fachtagung: „Kleine Held*innen in Not“

Am 06. und 07. November 2025 möchten wir mit Ihnen das 10-jährige Jubiläum unserer digitalen Fachtagung „Kleine Held*innen in Not“ feiern. Gemeinsam für eine bessere Unterstützung psychisch belasteter und/oder suchtbelasteter Familien legen wir den Blick auf die gesamte Familie mit ihrem Umfeld. Gemeinsam in eine Richtung – viele Perspektiven im Blick!

Bei der Tagung erwartet Sie ein exklusiver Einblick zum Stand in Forschung und Praxis. Sie erf­ahren, wie die Implementierung von Hilfen für betroffene Familien gelingen kann oder wie und wo kommunale Gesamtkonzepte für diese Zielgruppe deutschlandweit umgesetzt werden.

12 Workshops, darunter „Der Kinderschutz als Elefant im Raum – Vorrausetzungen einer gelingenden, beteiligungsorientierten Kooperation in der Arbeit mit Familien“ von Rieke Oelkers-Ax und Birgit Averbeck, geben einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen neuer Praxis, von der Onlineberatung über niedrigschwellige Hilfen für Familien in Notsituationen bis hin zu interdisziplinären Familien- und Peer-Angeboten.

Im Mittelpunkt steht dabei die Bewertung durch Erfahrungs-Expert:innen und die Praxis. Mit der Bundespolitik diskutieren wir, wie der Antrag „Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen“ zeitnah mit Beteiligung der Zivilgesellschaft realisiert werden kann. Ein gemeinsamer Aufruf zur Umsetzung des Antrags in dieser Legislaturperiode soll ein starkes Zeichen unserer Jubiläumstagung setzen.

Die Fachtagung findet partizipativ, interdisziplinär und trialogisch statt.

Newsletter

In unserem Newsletter erhalten Sie Einblicke in unseren klinischen Alltag, geplante Veranstaltungen, laufende Projekte und spannende Kooperationen.